Foil Board nachrüsten: Tag 1
- Positionierung und Fixierung (30 min)
Top! Du hast Dein Brett zum Aufrüsten gewählt – hier ein paar Hinweise:
Wellenreiter: nehmt erstmal größere Bretter – 35-40 Liter sollten für den ersten Foil drin sein.
Kitesurfer: achtet auf den Stance (merh dazu gleich) und die Brettgröße – no big boards needed!
Windsurfer: hat euer Brett einen Deep Turtle? Kein Umbau nötig, es gibt Adapter!
Die erste Frage ist, wo der Foil positioniert werden soll. Hierfür gibt es bei Wind-, Kite- und Wellereitbrettern natürlich große Unterschiede, wichtig und gemeinsam sind aber drei Dinge:
- Der Auftriebspunkt des Flügels (ca. 1/3 von der Flügelkante) sollte dem Schwerpunkt der Körper-Surfposition entsprechen und
- Die Bodenplatte für den Foilmast sollte „plan“ liegen zu der allgemeinen Wasserlage des Boards.
- Achtet auf genügend Tiefe im Board zum Einlassen des Kerns: ihr benötigt ca. 40 mm, und wollt nicht das Top-Deck Layer weg-flexen ;). Speziell bei Wellenreitern im Tail wird es da manchmal eng..
Du findest unter dem folgenden Link gute Videos, die eine individuelle Positionierung des Foils erklären – daher gehen wir hier nicht noch einmal im Detail ein. Durch die 10 Zoll Finboxen hast Du allerdings auch genügend Spielraum, beim Surfen zu Adjustieren.
Link - Positionierung des Foils (Youtube)
- Bottom Board-Layer schneiden und Schacht Aushöhlen (60 min)
Nachdem die Hausaufgaben gemacht wurden: mit einem Bleistift die Mitte anreißen, die Outlines des Kerns aneichnen und außen Abkleben (schützt vor Faser-Absplitterung). Mit einem Drehmel und Trennscheibe entlang der angezeichneten Linie die Glasfaserschicht schneiden und anschließend abziehen (noch nicht wegschmeißen!). Im Anschluss mit einem Cutter den Schacht sauber und gleichmäßig auf 40 mm Tiefe Aushöhlen. Wenn ein Eckschleifer Vorhanden ist, hilft dieser ungemein die Arbeitzeit zu verkürzen. Falls nicht – don’t worry: wenn die Oberfläche nicht absolut sauber ist, wird dies später mit einem Epoxy-MicroBaloons Gemisch wett gemacht. Wichtig: je weniger Spaltmaß zwischen Schacht und Kern später ist, desto leichter wird das Board – Du musst nicht „Spalten auffüllen“.
- Kern an Schacht anpassen und Vorbereiten (Finboxes Aussparungen - 90mm Abstand) (60 min)
Das Glasfaser-Layer aus Schritt 2. als Schablone nehmen und Kern zuschneiden. Im Anschluss folgt die Fleißarbeit: Kern in den Schacht einlegen und das überstehende Material abschliefen, sodass es keinen Übergang zwischen Board und eingesetztem Kern gibt. Falls der Boden nicht plan sein sollte (wie in unserem Bild-Beipiel), muss dieser ebenso angepasst werden. Der Kern sollte final ca. 1 mm tiefer liegen als der Rest der Board-Unterseite.
Im Anschluss den Kern entnehmen, und die Randflächen des Brettes abschleifen, sodass ein Übergang von der Kante des Schachtes bis ca. 30mm entfernt vom Rand entsteht, in dem die Glasfaserschicht zum Rand hin immer dünner wird. Dies dient später dem optimalen Kraftschluss zwischen den neuen Faser-Lagen und dem existierenen Glasfaser.
Im Anschluss die Positionierung der Finboxes mit Stift anreißen und aushöhlen. Tipp: Fixiere die Boxen mit der Mastschuh/Foil-Platte – so hast du garantiert den richtigen Loch-Abstand.
- Klebeprozess 1: Kern in Schacht einlassen (30 min)
Zunächst wird das 160g Glasgewebe wie eine Wanne in den Schacht gelegt und die Ränder 30 mm überlappt. Es entsteht quasi eine Wanne, in die später der Kern gedrückt wird.
Nun geht es schnell (macht dies zu zweit, sodass Du jemanden hast der im Zweifel neu Epoxy anmischen kann!): es werden zwei Schritte innerhlab von 30 Minuten erledigt: als erstes werden (je nach Spaltmaß in Schritt 2. Epoxy Matrix mit Microbaloons angemischt. In unserem Fall reichten 160 ml Matrix und die gleiche Menge an Microbaloons. Mischung in den Schacht gießen und mit Pinsel auch die Seiten des Schachtes ordentlich zukleistern! Auch den Kern bis auf die Oberseite einstreichen. Nachdem dies erfolgt ist, das zugeschnittene 160g Glasgewebe einlegen und den Kern einsetzen.
Neu Epoxy anmischen (ca. 120ml in unserem Beispiel), keine Microbaloons. Die Mischung soll flüssig sein, sodass sie in die seitlichen Ränder/Spalten gefüllt werden kann. Den Rest der Matrix nutzen, um die Gewebeschicht XYZ seitlich auch den angeschliffenen Rand des Boards zu streichen.
Das Werk beschweren, Feierabendbier aufmachen und 24 Stunden warten.